Liebliches Taubertal: Der Klassiker und der Sportive
Der Klassiker
Der Radweg „Liebliches Taubertal“ von Rothenburg ob der Tauber bis Wertheim gilt als einer der schönsten deutschen Radfernwege. Fast autofrei können Sie nahe am kurvenreichen Lauf der Tauber radeln. Es geht vorbei an Wiesen und Feldern, an sonnigen Rebhängen und wildromantischen Uferlandschaften. Wie Perlen an einer Kette, so reihen sich die schmucken mittelalterlichen Städte und Dörfer in der lieblichen Landschaft des Taubertals auf.
Wegweisung
Der Taubertal-Radweg ist bestens mit dem Logo „Liebliches Taubertal“ ausgeschildert. Die Strecke von Rothenburg nach Wertheim trägt den Zusatz „Der Klassiker“
Wegbeschaffenheit
Die Wegequalität vom „Klassiker“ des Taubertal-Radweges ist im Großen und Ganzen hervorragend, denn er ist durchgehend asphaltiert.
Dieser Beitrag stammt aus dem Buch
Liebliches Taubertal
Der Klassiker – Der Sportive. Zwischen Rothenburg ob der Tauber und Wertheim
bikeline-Radtourenbuch, Verlag Esterbauer
ISBN 978-3-7111-0059-7
100 Seiten, 15,90 Euro
Mit freundlicher Genehmigung des Esterbauer Verlags
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Verkehr
Fast der gesamte Radweg „Liebliches Taubertal“ verläuft auf Radwegen, Wirtschaftswegen oder ruhigen Nebenstraßen, sodass Sie überwiegend autofrei radeln können. Nur für wenige und kurze Abschnitte im Durchzugsgebiet von Städten werden Sie auf befahrenen Straßen unterwegs sein.
Steigungen
Der „Klassiker“ führt im Tal der Tauber entlang und verläuft dadurch vergleichsweise eben. Aber es begegnen Ihnen auch hier durchaus leichte und manchmal auch mittelstarke Steigungen.
Kinder
Der „Klassiker“ vom Taubertal-Radweg ist sehr gut für eine Radtour mit Kindern geeignet. Bis auf sehr wenige Ausnahmen führt die Route immer auf dem Radweg direkt an der Tauber oder auf kleineren und ruhigen Landstraßen. Leichte und teilweise auch mittlere Steigungen treten immer wieder auf, Kindern unter 8 Jahren könnte das eventuell Probleme bereiten.
Highlights
Rothenburg ob der Tauber stellt den Beginn dieser knapp 100 Kilometer langen Radtour dar. An der Kreuzung von Romantischer Straße und Burgenstraße gelegen, hat sich Rothenburg, der Inbegriff deutscher Romantik, sein historisches mittelalterliches Stadtbild erhalten. Dem amerikanischen General McCloy, der einen vernichtenden Beschuss am Ende des Zweiten Weltkrieges großteils verhinderte, ist es zu verdanken, dass Rothenburg sein kostbares Kapital erhalten geblieben ist.
Entlang des idyllischen Flusslaufes der Tauber geht es vorbei an schmucken Dörfern und Städten. In Detwang, dem ältesten Siedlungsgebiet Rothenburgs, finden Sie zugleich auch eine der ältesten Kirchen Frankens. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde schon 968 geweiht und ist die Mutterkirche Rothenburgs. Hier hat sich Tilman Riemenschneider durch ein Kunstwerk aus Holz, dem Heilig-Kreuz-Altar von 1508, verewigt. Riemenschneider wird heute als einer der letzten Vertreter spätgotischer Bildhauerei betrachtet. Trotzdem es der Beginn der Neuzeit war, blieb er noch völlig der mittelalterlichen Auffassung von Frömmigkeit verhaftet. Die Religiosität, die die Gesichter seiner Figuren ausstrahlen, ist eine stille, tief empfundene.
Eine weitere seiner Schöpfungen können Sie in der Herrgottskirche in Creglingen bewundern. Der Marienaltar ist ein elf Meter hohes Meisterwerk, dessen rahmende Teile aus dem rötlichen Föhrenholz geschnitzt waren, die Figuren jedoch aus hellem Lindenholz, das sich kontrastreich vom Hintergrund abhebt.
Weiter flussabwärts kommen Sie nach Bad Mergentheim, das durch die Entdeckung der Heilquellen Weltruhm erlangte. Wie die Geschichte erzählt, war es der Schäfer Franz Gehrig, der 1826 die salzhaltige Quelle entdeckte und damit der Stadt eine vollkommen neue Entfaltungsmöglichkeit verschaffte.
Den Endpunkt Ihrer Fahrt bildet Wertheim, dessen Ruine heute als die zweitgrößte Burgruine Süddeutschlands gilt. Anmutige Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter und das charakteristische Rot des Buntsandsteins beherrschen das Stadtbild. Wertheim beherbergt auch das schmalste Fachwerkhaus Frankens: „Das Haus der Ritter von Zobel“.
Der Sportive
Neben der gemütlichen Tour des Radweges „Liebliches Taubertal“, dem „Klassiker“, können die Sportlichen unter Ihnen auch dessen Bruder, den „Sportiven“ Taubertal-Radweg wählen, der eine eher anspruchsvolle, bergige Tour ist. Sie führt hinauf in die Höhenzüge Tauberfrankens und beschert Ihnen viele atemberaubende Ausblicke. Miteinander kombiniert erwartet Sie eine insgesamt rund 270 Kilometer lange Reise.
Wegweisung
Der Taubertal-Radweg ist bestens mit dem Logo „Liebliches Taubertal“ ausgeschildert. Die Strecke von Wertheim über Freudenberg nach Rothenburg trägt den Zusatz „Der Sportive“.
Wegbeschaffenheit
Der Taubertal-Radweg „Der Sportive“ ist ähnlich wie sein klassischer Bruder sehr gut ausgebaut. Auf dieser Strecke gibt es nur ein nennenswertes unbefestigtes Teilstück, es liegt hinter Freudenberg.
Verkehr
Fast der gesamte Radweg „Liebliches Taubertal“ verläuft auf Radwegen, Wirtschaftswegen oder ruhigen Nebenstraßen, sodass Sie überwiegend autofrei radeln können. Nur für wenige und kurze Abschnitte im Durchzugsgebiet von Städten werden Sie auf befahrenen Straßen unterwegs sein.
Steigungen
Der „Sportive“ – wie der Name schon vermuten lässt – stellt aufgrund der topografischen Lage auf den Höhenzügen Tauberfrankens durchaus hohe Ansprüche an Ihre Kondition.
Kinder
Der „Sportive“-Taubertal-Radweg ist aufgrund der vielen, auch starken Steigungen und Gefällestrecken nur für ältere und sehr gut trainierte Kinder geeignet.
Highlights
Startort des Sportiven Taubertal-Radwegs ist das romantische Wertheim am Main. Nach einem gemütlichen Bummel durch die hübschen Gassen, einem Besuch in der zweitgrößten Burgruine Deutschlands oder im Glasmuseum, beginnen Sie entlang des Main-Radweges Ihre Tour. Im noch flachen Talgrund können Sie sich schon mal einradeln. Erst im malerisch gelegenen Freudenberg mit seiner reizvollen Fachwerkarchitektur beginnen Sie sich auf die Höhenzüge Tauberfrankens hinaufzuschwingen.
Auf Ihrem Weg begegnen Ihnen immer wieder die für die Region so typischen Bildstöcke. Über die Landschaft verstreut stehen überall diese Kleinode volkstümlicher Handwerkskunst. In Hundheim passieren Sie die klassizistische Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert und in Külsheim lohnt es sich ein wenig zu verweilen, um die historische Altstadt, das Schloss, das Museum Külsheimer Höhe und die St. Martinskirche zu besuchen. Das Plätschern des Wassers, das aus den vielen Brunnen fließt, klingt noch erfrischend in Ihren Ohren auf Ihrem weiteren Weg durchs hügelige Land nach Königheim. In der idyllisch im Brembachtal gelegenen Winzergemeinde besticht vor allem die Barockkirche mit aufwändigen Stuckarbeiten und sehenswerten Fresken. Die Weingärten geben Ihnen nun das Geleit, der Talgrund des Schüpfbaches nimmt Sie auf und führt Sie über Oberschüpf und Unterschüpf nach Boxberg. Im angrenzenden Wölchingen sehen Sie den „Dom des Frankenlandes“, eine spätromanische Kirche. Boxberg selbst gehört mit den insgesamt 12 Ortsteilen zum sogenannten „Bocksbeutelgebiet“, einem speziellen Weinanbaugebiet in Tauberfranken. In Assamstadt passieren Sie die Wasserscheide zwischen Tauber, Jagst und Umpfer, Neckar und Mai und in Stuppach erwartet Kirchenkunstliebhaber ein besonderes Kleinod. Die Stuppacher Madonna ist ein Werk des Malermeisters Matthias Grünewald, dessen Besonderheit in der Wahl der Farben besteht, die eine einzigartige Leuchtkraft und Tiefe besitzen.
Im Tal des Wachbaches geht es über Wachbach mit Freibad und Hachtel mit Ottmar-Mergenthaler-Museum nach Niederstetten im Vorbachtal. Charakteristisch ist hier die abwechslungsreiche Heckenlandschaft, die Obstgärten sowie die Weinberge mit den zum Tal hinunterreichenden Steinriegeln des Weinanbaus. Das Albert-Sammt-Zeppelin-Museum in Niederstetten informiert über die Geschichte der Zeppelinluftfahrt, bevor Sie dann das Tal wieder verlassen. In Wildentierbach können Sie die Wehrkirchenanlage mit ummauertem Friedhof besuchen, die zu den besterhaltenen ihrer Art in der Region Hohenlohe-Franken gehört.
Es ist nun nicht mehr weit, bis Sie Rothenburg ober der Tauber erreichen, das es mit einer letzten kräftigen Steigung aus dem Taubertal hinauf zu erobern gilt. Ein Besuch der mittelalterlichen Perle Rothenburg ist jedenfalls ein würdiger Abschluss des Sportiven Teils des Radwegs Liebliches Taubertal.
Infos kompakt
Liebliches Taubertal
Länge: 267 km insgesamt
HM: auf 6,3 (1.676m) ab 6,3 (1.678m)
Start/Ziel: Rothenburg o.d. Tauber/Wertheim, Wertheim/ Rothenburg o.d. Tauber
Bundesland: BW, BY
Radweg: 52 %
Unbefestigt: 4 %
Verkehr: 4 %
Mehr Infos: www.liebliches-taubertal.de