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Berlin-Kopenhagen

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Radweg Berlin – Kopenhagen: Zwei Hauptstädte, verbunden durch eine tolle Fernroute

Von Berlin nach Kopenhagen radeln, wen packt da nicht das Reisefieber? Wer den Schildern nach Norden folgt, bekommt malerische Landschaften zu sehen. Doch wo ist es schöner? In der Mecklenburgischen Seenplatte oder an der dänischen Küste? Finden Sie es heraus. Diese Reise überzeugt auf jeder Etappe.

Berlin ist heute eine Weltstadt in der Mitte Europas, die neue „alte Hauptstadt“ Deutschlands. Unsere Reise in den Norden beginnt am Wahrzeichen der Spreemetropole – dem Brandenburger Tor. Im Schatten der Friedensgöttin Eirene auf der Quadriga, dem vierspännigen Streitwagen, klicken die Pedale. Wir rollen durch das Regierungsviertel. Vorbei an Kanälen geht es aus der Metropole hinaus. Es folgen die Havelseen und Oranienburg.

Dieser Beitrag stammt aus dem Buch
Das Radreisebuch Europa
30 außergewöhnliche Fernradwege
224 Seiten, ca. 250 Abb., Format 19,8 x 27,1 cm Hardcover
ISBN: 978-3-7343-2738-4
D: 34,99 Euro / A: 36,00 Euro / 46,50 sFr.
Bruckmann Verlag

Mit freundlicher Genehmigung des Bruckmann Verlags

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Seen und Wälder

Schnell übernimmt die Natur. Radler dürfen sich auf den Naturpark Barnim und den Naturpark Uckermärkische Seen freuen. Hier gibt es rund 230 Seen, Bachläufe, Moore und Kleingewässer. Die nächsten Stunden vergehen so: das Kloster Himmelpfort besichtigen, im benachbarten Weihnachtspostamt einen Stempel abholen und eine ausgiebige Pause in der Wasserstadt Fürstenberg/Havel – die Wasserburg ist das älteste Bauwerk der Stadt – einlegen. Ende des 19. Jahrhunderts schwärmte der märkische Schriftsteller Theodor Fontane über die Gegend: „Im Norden der Grafschaft Ruppin, hart an der mecklenburgischen Grenze, zieht sich von dem Städtchen Gransee bis nach Rheinsberg hin eine mehrere Meilen lange Seenkette durch eine menschenarme, nur hie und da mit ein paar alten Dörfern, sonst aber ausschließlich mit Förstereien, Glas- und Teeröfen besetzte Waldung.“ Der dünn besiedelte Landstrich hat bis heute nichts von seinem Zauber verloren. Wir fahren von Brandenburg hinüber nach Mecklenburg-Vorpommern, das uns mit sanft gewellten Hügeln empfängt. Hier führt der Reiseweg in die Wasserlandschaften des Müritz-Nationalparkes hinein. Die oft glasklaren Seen sind ein ideales Brutgebiet für Wasservögel. Wer Glück hat, sieht Fisch- und Seeadler durch die Lüfte gleiten. Unterwegs ist alles so, wie man es von vielen Bildern kennt: Sträßchen schlängeln sich durch endlose Wälder. Steil hinunter zu einem See. Steil hinauf zu einer winzigen Siedlung, in deren Mitte eine urige Feldsteinkirche in den blauen Himmel sticht.

Wir klettern wieder auf den Sattel, radeln durch den Nationalpark. Die Gletscher der Eiszeit modellierten die Anhöhen. Sie hobelten Seebecken aus und hinterließen eine malerische Landschaft. Man strampelt in den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide. Voraus liegt die einstige Residenzstadt Güstrow, dessen Wurzeln bis ins Mitelalter zurückreichen. Herrlich ist das im Stil der Renaissance im 16. Jahrhundert erbaute Schloss. Dahinter spaziert man über den Marktplatz. Beherrscht wird er von Bürgerhäusern und Backsteinkirchen. Bützow ist das nächste charmante Städtchen. Hier haben Radler die halbe Wegstrecke bis Kopenhagen bewältigt; das Seengebiet weicht offenen Feldern. Eine Tagesreise nördlich flacht das Terrain ab. Der Weg erreicht Rostock. Zwischen dem Kröpeliner Tor im Westen und der 117 Meter hohen Petrikirche steht Giebelhaus an Giebelhaus. Im späten 12. Jahrhundert taucht zum ersten Mal der Name „Roztoc“ auf, ein slawischer Handelsplatz, der sich um 1400 zu einer der bedeutendsten Hansestädte aufschwang.

Entlang der Ostsee

Nach eineinhalb Stunden Fährfahrt rückt die Insel Falster ins Bild. Vor uns ein neues Land, neue Eindrücke, neue Routenschilder. Sie tragen die Nr. 9. Wir rollen auf Nebenstraßen durch Felder, vorbei an Windmühlen. Anschließend schmiegt sich der Weg an den Guldborgsund. Gegenüber ragt die flache Insel Lolland auf. An der Stelle, wo eine Klappbrücke beide Inseln verbindet, liegt Nykøbing. Romantiker zieht es vor die Tore der Stadt, ins Mittelalterzentrum. Kostümierte Darsteller geben dort Einblick in das Leben um das Jahr 1400.

Der Radweg schwenkt Richtung Norden. Das Inselhüpfen geht von Bogø hinüber nach Møn, von Møn zur größten Insel der Ostsee – nach Sjælland. Dort lotst die Beschilderung durch ländliche Regionen nach Præstø. Das Herz der romantischen Küstenstadt schlägt am Hafen, in dem Freizeitsegler ankern.

Ostseeküstenroute

Im Osten splittet sich Dänemark in mehrere Inseln auf und lockt Radfahrer mit abwechslungsreichen Touren. Auf dem 800 Kilometer langen Ostseeküsten-Radweg lernt man mit Ærø, Langeland, Lolland, Falster, Møn, Seeland und Fünen die größten Inseln kennen. Zusätzlich gibt es in der Region die EuroVelo 10 und 26 Panorama- Radrouten. Garniert wird das Ganze mit historischen Kleinstädten, Schlössern und Kreidefelsen. Auch das Unterkunftsangebot kann sich sehen lassen, denn die meisten Bed-and-Bike- Betriebe in Dänemark finden sich an der Ostsee. Insgesamt führen elf nationale Routen durch Dänemark. Infos unter www.visitdenmark.de.

In der Ferne erkennt man die im Jahr 2000 eingeweihte Øresundbrücke. Ein kurzes Wegstück entfernt blickt das Schloss Gjorslev auf eine 600-jährige Geschichte zurück. Noch älter ist die herausgeputzte Seeländische Hafenstadt Køge. Herzstück bildet der prachtvolle Marktplatz, an dem das älteste Rathausgebäude des Landes steht.

Hier beginnt das finale Teilstück in die dänische Hauptstadt. Wir folgen dem nationalen Radweg Nr. 6. Er führt in das Kalvebod Fælled hinein, eine steppenähnliche Landschaft. Dahinter erheben sich die ersten Hochhäuser von Kopenhagen.

Die Fahrradspuren führen zu Museen, Prachtbauten und Parks. Weltweit kopieren Stadtplaner das durchdachte Streckennetz. Denn seit Jahren nimmt Kopenhagen einen der vorderen Ränge in der Liste der fahrradfreundlichsten Städte ein.

640 Kilometer liegen hinter uns. Beide Länder sind gut auf Radler eingestellt. Zufrieden flaniert man zum Nyhavn, fällt vor einem der Restaurants in die Korbsessel. Rechts die bunten Häuserfassaden, links schaukeln die Holzboote im Wasser. Die Reise hat sich einen der schönsten Momente bis zum Schluss aufgespart.

Gut zu wissen

Schwierigkeit: Mittel

Weglänge: 629 km

Charakter: Die abwechslungsreiche Route nutzt überwiegend asphaltierte Wege. Da die Strecke oft Flüssen, Seen und später der Ostseeküste folgt, muss man unterwegs nur wenige Höhenmeter bewältigen. Wo es Anstiege gibt, sind sie kurz, aber teils steil.

Wegmarkierung: Die Tour ist in Deutschland mit einem blau-roten Schriftzug „Radweg Berlin – Kopenhagen“ markiert. In Dänemark folgt man blauen Schildern mit den Nummern 9 und 6.

E-Bike: Die offizielle Website www.bike-berlin-copenhagen.com empfiehlt, ein Fahrrad über One Way Bike Tours zu buchen. Dieses bekommt man am Startpunkt und kann es am Ziel abgeben: www.onewaybiketours.com

Ausgangspunkt: Berlin

Endpunkt: Kopenhagen

An- und Abreise: Sowohl der Startpunkt Berlin als auch Kopenhagen verfügen über eine gute Bahnanbindung. Mit Fernbussen und per Flugzeug kommt man ebenfalls problemlos in beide Hauptstädte.

Touristinfo:

Bikeway Berlin–Kopenhagen, www.bike-berlin-copenhagen.com; www.ruppiner-seenland.de
Tourismusverband MV: www.auf-nach-mv.de
Visit Denmark, www.visitdenmark.de

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