2019 wurden mehr als 16.000 Radfahrer bei Unfällen bei Dämmerung oder Dunkelheit verletzt. 3000 von ihnen erlitten laut amtlicher Statistik schwere Verletzungen; 89 Radfahrer kamen ums Leben.
Als Unfallschwerpunkt erwiesen sich die Bereiche innerhalb von Ortschaften, wo sich 90 Prozent der Dunkelheitsunfälle ereigneten.
„Das Licht von Straßenlaternen, Leuchtreklamen oder Schaufenstern reicht bei Dunkelheit oder Dämmerlicht nicht aus, damit Radfahrer vor allem für Autofahrer früh genug erkennbar sind“, sagt Luigi Ancona, DEKRA. „Ohne eigene Lichtquellen und Reflektoren sind Radfahrer im Dunkeln akuter Gefahr ausgesetzt.“
Autofahrer werden öfter vom Licht entgegenkommender Fahrzeuge geblendet oder durch andere Lichtquellen oder Lichtreflexionen bei nassen Straßen abgelenkt, so der Unfallforscher. Ein schlecht oder nicht beleuchtetes Fahrrad in solchen Situationen schwer zu erkennen.
Beleuchtung bei schlechter Sicht einschalten
Im Interesse der eigenen Sicherheit sollten Radfahrer darauf achten, dass neben den vorgeschriebenen passiven lichttechnischen Einrichtungen wie Reflektoren und Rückstrahler auch die aktiven – also Scheinwerfer und Rücklicht – vorhanden sind und funktionieren. Auch bei ungünstiger Witterung, also bei Regen, Nebel oder trübem Wetter sollten Radfahrer die Beleuchtung einschalten, um nicht so leicht übersehen zu werden.
Reflektierende Kleidung tragen
Ein wichtiger Sicherheitsfaktor beim Radfahren ist auch auffällige, kontrastreiche Kleidung, versehen mit retroreflektierenden Elementen. So kann man beispielsweise bei Dämmerung und Dunkelheit eine retroreflektierende Warnweste überstreifen. Fahrradbekleidung wird mittlerweile in großer Auswahl mit großen Reflektorflächen, etwa in Neongelb oder Orange angeboten. Solche Kleidung fällt ebenso wie helle Schuhe im Scheinwerferlicht von Fahrzeugen schon von weitem auf.
Lichtstarke LED-Leuchten verwenden
Als Scheinwerfer empfiehlt sich am Fahrrad eine lichtstarke LED-Leuchte, die von weitem erkennbar ist und zugleich die Fahrbahn gut ausleuchtet. Moderne Systeme verfügen auch über Zusatzfunktionen wie Tagfahrlicht und Fernlicht.
Um eine Blendung anderer zu vermeiden, darf die LED-Leuchte aber nicht zu hoch eingestellt sein, was sich leicht an einem Garagentor oder einer Hauswand überprüfen lässt.
Von Batterie oder Akku gespeiste Leuchten haben den Vorteil, dass sie auch im Stand Licht abgeben und das Warten an Kreuzungen oder Einmündungen sicherer machen.
Tipp: Nicht vergessen, die Leuchten regelmäßig nachzuladen oder Reservebatterien ins Zubehör zu packen.
Gut zu wissen: Im Unterschied dazu haben Systeme mit Nabendynamo ein unschlagbares Plus: Man hat sie immer dabei und sie sind nie leer.
Links
DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2020 „Mobilität auf zwei Rädern“: www.dekra-roadsafety.com