Bunte Bäume, klare Luft und abwechslungsreiche Wege, die durch Wälder, auf Höhen und entlang des Ufers der Wied führen: Der Herbst lädt dazu ein, aufs Gravelbike zu steigen und auf der Radtour „Holy Gravel“ die Landschaft des Westerwalds zu erkunden. Unterwegs begegnen einem zahlreiche Wegekreuze und Kapellen. Die Zeugen der langen Kulturlandschaftsgeschichte gaben der Tour auch ihren Namen, den man als „Heiliger Schotter“ übersetzen könnte.
Kreuzkirche als Wiege zweier Orden
Ausgangspunkt und Ziel der knapp 28 Kilometer langen Runde ist Waldbreitbach im Wiedtal. Schon kurz nach dem Start entdecken die Radfahrer:innen die Kreuzkapelle, die Ende des 17. Jahrhunderts errichtet wurde und – von alten Bäumen umringt – an einem Felsen steht. Sie gilt als Wiege zweier Klöster: Sie war Wohn- und Wirkstätte der Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und auch des Gründers des Franziskanerordens der Brüder vom Heiligen Kreuz. Deren Klosterhaus sowie die zugehörige Klosterkirche, die im rheinischen Stil der Neugotik erbaut ist, liegen auf der anderen Seite der Wied.
Vom Aussichtspunkt Malberg bis nach Köln schauen
Neben den Zeugnissen vergangener Zeiten bietet die Tour viele landschaftliche Reize. Man durchquert kleine Ortschaften, stille Wälder und die Höhen des Westerwaldes. Besonders markant ist dabei der Anstieg zum Malberg. Er zählt zu den bekanntesten Aussichtspunkten der Region und bietet einen Blick, der bei klarer Sicht bis nach Köln reicht. Dort lohnt sich auch ein Abstecher zum Malbergsee, wo einst Basalt abgebaut wurde, und die Sonnenterrasse der Malberg Hütte lädt zum Verweilen ein.
Knackige Anstiege und moderate Abfahrten
Die Graveltour umfasst 657 Meter im Auf- und Abstieg, sie gilt als mittelschwer und man sollte rund dreieinhalb Stunden Fahrzeit einplanen. Dabei spricht die Mischung aus knackigen Anstiegen und technisch moderaten Abfahrten sowie der Wechsel zwischen Schotter-, Wiesen- und Waldwegen sportlich Ambitionierte ebenso an wie passionierte Freizeitfahrer:innen.